Schon lange vor der Christianisierung feierten die Menschen ein Erntedankfest. Alban Elved wurde nach dem Schnitterfest zur sommerlichen Getreideernte Anfang August als das 2. Erntedankfest des Jahres zelebriert. Zur herbstlichen Tagundnachtgleiche waren die Früchte in der Regel schon alle eingebracht. Alban Elved galt in erster Linie der Freude über eine gelungene Ernte und dem Dank an die Götter. Damit im Winter genug Nahrung vorhanden war, ging es nun an die Haltbarkeitmachung. Äpfel, Birnen, Trauben und anderes Obst ergaben köstliche Säfte oder Most, der im Laufe des Herbstes zu Wein heranreifte. Das Kraut wurde zu Sauerkraut eingestampft. Bohnen sind mit Salz lange haltbar und stehen den ganzen Winter als nahrhafte Speise zur Verfügung. Die restlichen Früchte waren im Keller gut vor Frost geschützt. Das Wurzelgemüse hielt sich am besten in Sand eingeschlagen und vorsichtig aufgeschichtete Äpfel faulten nicht so schnell.
Das genaue Datum von Alban Elved
Alban Elved richtet sich nach der Sonne und wurde deshalb als Sonnenfest bezeichnet. Die Feierlichkeiten fanden immer exakt zur Tagundnachtgleiche im Herbst statt. Heuer, im Jahre 2013, fällt Alban Elved bzw. Mabon auf den 22. September um 22:44 Uhr MESZ.
Mabon, der Sohn von Madrun
In der walisischen Mythologie tritt Mabon als Sohn der Göttin Madrun oder Modron auf, die Übergänge in verschiedene Lebenszyklen repräsentierte. Gemeint war sowohl das Jahr mit seinen Jahreszeiten, als auch das Leben einer Frau, beginnend beim jungen Mädchen über das Dasein als Mutter bis hin zur alten Greisin. Als dritte Auslegung kam noch der Zyklus Tod, Anderswelt und Wiedergeburt infrage. Madrun galt als Fruchtbarkeitsgöttin, weshalb ihr die herbstliche Tagundnachtgleiche mit der zu dieser Zeit erfolgten Ernte gewidmet war. Der Feiertag erhielt im walisischen Raum jedoch nicht ihren Namen, sondern den Namen ihres Sohnes: Mabon, die Frucht der Göttin Madron.
Das keltische Jahr neigt sich seinem Ende zu
Nach Alban Elved sind die Tage wieder kürzer als die Nächte. Die Bäume werfen ihr Laub ab und die Temperaturen fallen kontinuierlich immer weiter in Richtung Gefrierpunkt. Samhain ist gar nicht mehr weit. Dann beginnt wieder ein neues keltisches Jahr. Bis dahin gibt es aber in der Regel noch einige sonnige Tage, an denen morgens Tau auf den Wiesen liegt und die Baldachinspinnen ihre Fäden spinnen, damit sie per Flug neue Lebensräume erschließen können. In manchen Gegenden ist dann vom Altweibersommer die Rede.
Siehe auch: Keltischer Jahreskreis