Alchemie und Alchemilla

FrauenmantelHeute mal ein kleiner Ausflug in die Alchemie oder treffender ausgedrückt: Es handelt sich um eine gedankliche Reise zurück zu der Zeit, als die Alchemisten edle Materialien aus einfachen Stoffen herstellen wollten. Vorranig ging es um das kostbare Gold. Damals waren viele physikalische Gesetze noch unbekannt und der Aberglaube Gang und Gäbe. Mit einer magischen Substanz  namens „Stein der Weisen“ sollte das bislang als unmöglich eingestufte Vorhaben gelingen. Aber all die vielen Experimenten waren von keinem Erfolg gekrönt. Bis zum heutigen Tag gibt es noch immer keine Geheimformel zur Herstellung von Gold und Silber. Stattdessen wurde ganz nebenbei die Formel zur Erzeugung von Porzellan als das „weiße Gold“ entdeckt. Ab dem 17. bzw. 18. Jahrhundert verdrängte schließlich die moderne Chemie die Alchemisten.

Was den Frauenmantel mit den Alchemisten verbindet

Der Gemeine Frauenmantel trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Alchemilla, was in der Übersetzung „kleine Alchimistin“ bedeutet. Nicht ohne Grund, denn das Gewächs zählte in der Vergangenheit zu den Forschungsobjekten der Alchemisten. Das Besondere am Frauenmantel: Während die meisten anderen Pflanzen über ihr Laub lediglich Wasser verdunsten können, geben die Blätter des Frauenmantels Wasser in flüssiger Form ab. Als Guttation wird dieser Vorgang in botanischen Kreisen bezeichnet. Die Abgabe von Flüssigkeit in der Form von Tropfen über die Blätter kommt der Nährstoffversorgung zugute. Somit ist gewährleistet, dass trotz mit Wasser gesättigten Blättern ein Transport von Nährstoffen über die Wurzeln erfolgen kann. Diese Tropfen waren es, die die Alchemisten in ihre Forschungsarbeiten einbezogen, denn ihnen unterstellten sie eine magische Wirkung.

Der Frauenmantel und seine Bedeutung in der Naturheilkunde

Später fand der Frauenmantel in der Naturheilkunde Verwendung. Er wurde bei typischen Frauenbeschwerden, bei Kopf- und Bauchschmerzen sowie bei Blutungen und Wunden eingesetzt. Die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen war von der Heilkraft des Frauenmantels überzeugt. Inzwischen spielt der Frauenmantel in der Pflanzenheilkunde nur noch eine untergeordnete Rolle.

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