Die Aufforderung „Blamiere Dich täglich“ gibt jedem Menschen ein höchst interessantes Instrument in die Hand, das sich überaus positiv auf das weitere Leben auswirken kann. Jeder von uns kommt täglich auf Ideen oder hat irgendwelche Anliegen, die nach kurzer Überlegung wieder verworfen werden, statt sie in die Tat umzusetzen. Warum ist das so? Warum lässt man so viele Einfälle einfach unter den Tisch fallen? Die ehrliche Antwort auf diese Frage lautet dann vielmals: „Weil wir Angst davor haben, uns zu blamieren.“ Lieber wird geschwiegen, als die Gefahr eingegangen, sich lächerlich zu machen. Das ist der einzig sichere Weg, um ein unangenehmes Bloßstellen vermeidet.
Blamieren kann man sich aber auch bei den ganz normalen Dingen des täglichen Lebens. Ein nicht eingeplanter Schluckauf, ein allzu lautes Magenknurren oder ein Fehltritt, der zum Stolpern führt, diese oder ähnliche Versehen sind peinlich und bringen die Mitmenschen womöglich zum Lachen. Sollte man deshalb gleich von einer Blamage sprechen? Nein, besser nicht, denn alles ist menschlich und kann jedem passieren. Am besten ist dann ein lautes Mitlachen, das nimmt allen Beteiligten den Wind aus den Segeln. Sich Blamieren ist wirklich nicht schlimm, es gehört zum Leben. Wer sich das verinnerlicht hat, geht erheblich leichter durchs Leben.
Tägliches Blamieren als Normalität
Mit der Gewissheit, dass ein einmal tägliches Blamieren sogar normal ist, gestaltet sich manches leichter. Die Hemmschwelle nimmt damit erheblich ab, Dinge zu tun oder Fragen zu stellen, die ansonsten unterdrückt worden wären. Es wäre doch schade, wenn deshalb eine Idee niemals zu Tage käme oder viele Fragen ohne Antworten blieben. Denn die Befürchtung, sich zu blamieren tritt ja zum Glück nicht jedes mal ein. Im Gegenteil, wahrscheinlich stellt sich im Nachhinein heraus, dass die Angst, sich bloßzustellen, vollkommen unbegründet war.
Also: „Blamieren wir uns täglich!“ ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und ohne sich unwohl dabei zu fühlen. Letztendlich werden wir damit unser Leben bereichern.