Alljährlich an Imbolc haben die Helligkeitsstunden pro Tag schon wieder etwas zugenommen. Dazu gesellt sich an diesem Termin noch der 2. Vollmond eines keltischen Jahres, das am Julfest beginnt und nicht am Neujahrstag, so wie heute. Die Tatsache, dass es abends wieder etwas länger heller bleibt, rückt die helle, sommerliche Zeit des Jahres wieder in gedankliche Nähe. Es dauert schließlich nicht mehr allzu lange, bis sich an Ostara das Helle und das Dunkle wieder in Balance befinden. Imbolc, das erste Mondfest des keltischen Jahres, liegt exakt zwischen den beiden Sonnenfesten Jul und Ostara. Um die Zeit des Lichtes noch stärker anzuziehen, haben unsere keltischen Vorfahren zu Imbolc viele Fackeln und Kerzen entzündet. Brennende Stapeln mit Holz verliehen den Nachtstunden einen hellen Schein.
Imbolc in Irland
Der Begriff für das Mondfest entstammt der irischen Sprache, denn dort heißt „img-folc“ übersetzt Komplettwaschung. Imbolc war in der Tat schon in der Vergangenheit ein Reinigungsfest. Zu Imbolc war in der Regel auch die Zeit gekommen, in der die Schafe wieder Milch geben. In Irland ist Imbolc der heiligen Brigid gewidmet, weshalb sie auch als „die Helle“ oder „die Strahlende“ bezeichnet wird. Ihr Ursprung ist mit großer Wahrscheinlich auf die keltische Göttin Brigantia zurückzuführen, die in einigen keltischen Stämmen verehrt wurde. Dort trat sie als Schutzgöttin in dreifacher Gestalt auf, nämlich als junges Mädchen, reife Frau und weise Greisin gleichzeitig.
Imbolc als katholisches Lichtmess
Wie so viele andere keltische und germanische Feste, hat die katholische Kirch auch Imbolc einfach übernommen und den bisherigen Namen in Mariä Lichtmess ausgetauscht. Im katholischen Glauben wird eine Mutter nach der Geburt eines Sohnes für 40 Tage lang als unrein erklärt. Bei weiblichen Nachkommen sind es sogar 80 Tage. Lichtmess passt somit exakt zu der Geburt des Jesukindes an Weihnachten. Als Lichterfest werden an Lichtmess in katholischen Kirchen auch noch die Kerzen gesegnet.
Imbolc als Fixtermin
Der Imbolc-Tag war historisch, wie bereits erwähnt, immer am 2. Vollmond nach dem Julfest, heuer also exakt am 27. Januar um 17:38:24 Uhr. Der Einfachheit halber wurde der Tag mittlerweile auf die Nacht vom 1.2. zum 2.2. als Fixtermin festgelegt. Unsere Vorfahren feierten stets bereits am Vorabend bis tief in die Nacht hinein und erhellten dabei ihre Umgebung mit Kerzen, Fackeln und großen Feuerstellen.
siehe: Keltischer Jahreskreis