Das Indische Springkraut hat sich in manchen Regionen Deutschlands im wahrsten Sinne des Wortes ausufernd ausgebreitet, teilweise sogar so stark, dass viele heimische Gewächse auf der Strecke blieben. Das Kraut aus Indien erreicht Höhen und Breiten von über einem Meter.
Die Blüten sind etweder weiß, hellrosa oder pinkfarben. Hübsch sehen sie aus, wer sich in der Pflanzenwelt nicht so gut auskennt, hält die attraktiven Blüten vielleicht sogar für Orchideen. Doch niemals würden Orchideen einen solch unangenehmen Duft verbreiten wie das Indische Springkraut. Der Geruch stammt von dem klebrigen Sekret, das die Drüsen am Springkraut ausscheiden. Aus diesem Grund wird das Gewächs auch Drüsiges Springkraut genannt.
Das Indische Springkraut ist ein Neophyt
Nepphyten sind Pflanzen, die durch Menschenhand an einen Ort gelangten, an dem sie nicht hingehören, weil sie dort das vorhandene Ökosystem durcheinander bringen. Am liebsten wächst das Indische Sprinkraut an Böschungen von Flüssen und Bächen. Mittlelweile gibt es kilometerlange Uferbereiche, an denen das Gewächs deutlich die Vormachtstellung übernommen hat. Die ursprüngliche Bepflanzung wurde so stark unterdrückt, dass sie irgendwann aufgab, zum Leidwesen der Uberbereiche, die nicht mehr von tiefwurzelnden Pflanzen festgehalten werden. Das Indische Springkraut besitzt nämlich nur wenige, kurze Wurzeln. Für das fließende Wasser ist es nun somit ein Leichtes, Erde mitzureißen.
Eine fatale Vermehrungsstrategie
Dort, wo das Indische Springkraut herkommt, existieren für Pflanzen überaus schlechte Überlebensbedingungen. Der Boden ist karg, besitzt nur gering Nährstoffe und Wasser steht auch nicht immer zur Genüge zur Verfügung. Deshalb musste das Springkraut viele Samen bilden und dazu eine außergewöhnliche Vermehrungsstrategie entwickeln. Die Schoten, in denen die Samen heranwachsen, springen bei vollkommener Reife und einem auslösenden Faktor explosionsartig auf. Es genügt ein Windstoß und die Samen werden meterweit davonkatapulitiert. Da das Indische Springkraut so häufig in direkter Nähe von fließenden Gewässern wächst, findet die Verbreitung auch noch zusätzlich über das strömende Wasser statt. Der bei uns vorhandene nährstoffreiche Boden vollbringt den Rest. Eigentlich gehört das Kraut überall dort, wo es auftaucht, rigoros ausgerottet, damit es nicht noch mehr Schaden anrichten kann. Das wird allerdings nur gelingen, wenn es samt Wurzeln ausgerissen wird, noch bevor die Samen an der Pflanze reif sind.