War jemand besonders fies und gemein, besteht derweilen das Verlangen, dass diese Person, aus welcher Ecke auch immer, ihre gerechte Strafe bekommt. Sicherlich hat jeder von uns schon einmal, zumindest im Geheimen, diesen Wunsch geäußert. Eine ausgleichende Gerechtigkeit, die Verfehlungen der Mitmenschen sühnt, wäre durchaus eine praktische Angelegenheit, denn eine selbst durchgeführte Rache wird meist sehr schnell beiseite geschoben. Aber der Hoffnungsschimmer, dass es eine automatisch vonstatten gehende ausgleichende Gerechtigkeit gibt, bleibt häufig erhalten.
Erhält jeder, was er verdient?
In diversen universellen Lehren heißt es, jeder bekommt, was er verdient. Diese Aussage beruht auf der Basis des Gesetzes von Ursache und Wirkung. Wer sät, wird ernten. Wer seinen Lebensgarten nicht bestellt, kann auch keine reiche Ernte erwarten. Ausgenommen sind natürlich alle Personen, die mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel geboren wurden. Aber vielleicht resultiert der Reichtum der betreffenden Personen aus vorherigen Leben. Im Buddhismus und im Hinduismus wird von dieser Tatsache ausgegangen. Jeder Mensch nimmt sein Karma mit auf die Reise in weitere Leben, prophezeien diese Weltreligionen. Ob es sich dabei um gutes oder schlechtes Karma handelt, liegt dem Verhalten eines Menschen zugrunde.
Auf jede Aktion folgt immer eine Reaktion.
Ein anderes universelles Gesetzt besagt, dass auf jede Aktion immer eine Reaktion folgt. Ist damit etwa auch die ausgleichende Gerechtigkeit gemeint? Hat sich ein Mensch gravierend daneben benommen, greifen dann kosmische Einflüsse, so dass es gar keine von Menschen ausgeführte Strafen bedarf? Aber warum kommen dann manche Personen immer wieder mit ihren fiesen Tricks und ihrem aggressiven Verhalten durch? Oder existieren eventuell Folgemaßnahmen, die von den Mitmenschen gar nicht wahrgenommen werden? Seelischer Schmerz kann schließlich genauso schlimm sein wie eine Bestrafung.
Schadenfreude
Muss ein sogenanntes Ekelpaket dann doch eine Niederlage einstecken, bleibt bei den Mitmenschen eine gewisse Schadenfreude zumeist nicht aus. Es wird auch noch der Funken Hoffnung gestärkt, dass es doch eine ausgleichende Gerechtigkeit gibt. Und so ein bisschen Schadenfreude wird ja schließlich erlaubt sein, oder nicht?