Resonanz

Eine Regel des Universums ist mit dem Spiegelgesetz konform. So wie ein Spiegel nur das zeigen kann, was ihm an Bildern geschickt wird, werden wir in unserer Umgebung genau das wahrnehmen, was wir ausschicken. Der Ausdruck Resonanz kommt aus dem Lateinischen.“Resonare“ bedeutet „widerhallen“. Es kann aber immer nur das widerhallen, was vorher als Klang ausgesendet wurde. Machen wir die Probe aufs Exempel, diesmal jedoch nicht in der Welt des Schalles. Achten wir bei unserem nächsten Gang in die Innenstadt auf ein strahlendes Äußeres, zumindest im Gesicht. Schauen wir also den uns entgegen kommenden Passanten bewusst in die Augen und schenken ihnen unser bezaubernstes Lächeln. Was passiert? Ja tatsächlich, fast alle Menschen zeigen eine Reaktion, sie lächeln zurück. Manche werden sogar mit einem Hallo freundlich grüßen.

Mache ich mir zu viele Gedanken, in denen ich nur Unangenehmes erwarte und mir dies sogar im Kopfe schon bildhaft vorstelle, wird auch genau dieses Unerfreulich eintreten. Drehen wir also den Spieß um und beschäftigen wir unser Denkzentrum besser mit vorteilhaften Zukunftsaussichten. Sprichwörter gibt es genug, die das Gesetz der Resonanz beinhalten, wie zum Beispiel: „Wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück.“

Ein Vorstellungstermin steht an. Welcher Gedanke dürfte den Erfolg positiver beeinflussen? „Die nehmen mich ja sowieso nicht.“ oder aber „Jawohl, ich bin die geeignete Person.“ Doch eher die zweite Version, oder? Wer schon vor der Ausführung kapituliert, wird immer nur das Nachsehen haben. Aber auch für alle anderen Bereiche sollte man sich eine positive Lebenseinstellung zulegen. Nörgler und Miesmacher brauchen sich nicht zu wundern, wenn ihnen nur Schlechtes widerfährt. Ein stets übel gelaunter Mensch wird immer nur negativ denkende Mitmenschen anziehen. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen. Denke ich dauernd daran, dass ich zu wenig Vermögen besitze, wird mir das Universum auch keinen Lottogewinn zugestehen. Bin ich aber der Überzeugung, dass ich trotz meiner beschränken Mittel bereits aus dem Vollem schöpfe, dann wird mir auch stets ausreichend zur Verfügung stehen.

Beschäftige ich mich mit Krankheiten, obwohl ich weder Arzt noch Krankenschwester bin, sondern spüre ständig eine Art Angstgefühl zu erkranken, dann wird es nicht lange dauern, bis ich tatsächlich ein Leiden habe. Sorge ich aber für die Gesundheit meines Körpers ohne irgendwelche Gedanken an Krankheiten, stehen die Chancen sehr gut, auch weiterhin kerngesund zu bleiben. „Die Welt ist schlecht“, hört man vielerorts sagen und genau dort ist auch kein Platz für eine gute Welt. Stehe ich bei Bedarf mit Rat und Hilfe zur Seite, wird es auch für mich immer jemand geben, der mich unterstützt, sollte ich mal Beistand nötig haben.

Genauer gesagt geht es um das Gesetz von Ursache und Wirkung. Bin ich, warum auch immer, davon überzeugt, dass ich wertlos bin, wird mich meine Umwelt ebenfalls als wertlos betrachten. Sende ich, wenn auch nur unbewusst, Botschaften aus, die mich als Versager verurteilen, wird es der Rest der Welt ebenso interpretieren. Wir sehen hiermit sehr deutlich, wie wichtig ein gesundes Selbstvertrauen ist. Nur wenn ich tief in meinem Inneren weiß, dass ich ein liebenswerter Mensch bin, wird mir Liebe entgegen gebracht werden. Vertrete ich die Auffassung, Leistungen vollbringen zu können, wird mir meine Umwelt ebenfalls etwas zutrauen.

Wer Zweifel an seinen eigenen Gedanken hat, sollte mal zwei Tage ganz bewusst darauf achten, was so alles in seinem Kopf herum schwirrt. Immer wenn dort was Negatives produziert wird, kann man zu sich selber „HALT“ sagen und den Gedanken umformulieren. Das ist erst mal sehr anstrengend, aber durchaus lohnend. Wem es am Selbstbewusstsein fehlt, sollte genau dort ansetzen. Eine ideale Übung ist der Blick in den Spiegel mit den Worten: „Ich bin liebenswert.“ Das muss allerdings so lange praktiziert werden, bis eine totale Überzeugung erreicht ist. Die zu Beginn des Kapitels beschriebene Übung kann noch gesteigert werden. Die Aufgabe würde dann zum Beispiel lauten: „Gehe in ein Café, suche Dir dort eine wildfremde Person aus und frage sie freundlich, ob Du Dich zu ihr setzen darfst und beginne ein Gespräch.“ Natürlich kann ein solches Vorhaben erst mal gründlich in die Hose gehen. Aber spätestens beim ersten geglückten Versuch, bei dem tatsächlich eine angenehme Konversation in Gang gesetzt wird, geht das Selbstbewusstsein gestärkt aus diesem Training heraus. Auch sehr scheue Menschen können lernen, ohne Angst auf Menschen zuzugehen. Es muss allerdings der Impuls da sein, es wirklich zu wollen.

Noch was, jeder Mensch sendet über seine Körperhaltung Signale aus. Ein gebeugtes Haupt wirkt immer unsicher. Ein aufrechter Gang dagegen spiegelt ein ausgeprägtes Selbstvertrauen. Wer weiß, dass er sich oft klein macht, kann auf den Trick der Mannequins vertrauen. Mit einem Buch auf dem Kopf balancierend, muss man kerzengerade voran schreiten, sonst fällt es vom Kopf. Einfach zu Hause üben, und draußen im Umgang mit den Mitmenschen darauf achten, dass die Nasenspitze waagerecht nach vorne zeigt, um jedem zu signalisieren: „Hallo, schaut her, ich bin wer und ich bin mit mir im Reinen.“