Wann immer mehrere Menschen im Spiel sind, funktioniert das Zusammenleben nur mit Kompromissen. Lediglich eine einzelne Person kann ihr Leben so gestalten, wie es ihr beliebt. Mehrere Menschen haben immer unterschiedliche Meinungen und differenzierte Wünsche. Partner, die stets die gleiche Ansichten vertreten, gibt es nicht. Verzichtet eine Person zugunsten des Lebensgefährten ständig auf die eigenen Anliegen, führt dies im Laufe der Zeit zur Selbstaufgabe. Die betroffene Person bleibt irgendwann komplett auf der Strecke.
Kompromisse in der Geschichte
Schon die alten Römer trafen Kompromisse. Nur waren es damals nicht die beiden streitenden Parteien, die eine Lösung herbeiführten. Cicero, der römische Philosoph, Anwalt und Politiker, der von 106 – 43 v. Chr. lebte, hielt das lateinische Wort „compromissum“ schriftlich fest. Es handelte sich damals um einen Begriff aus der Rechtssprache, der sich aus com (gemeinsam) und promittunt (versprechen) zusammensetzte. Ein herbeigerufener Schiedrichter fällte bei gegensätzlichen Forderungen einen Schiedsspruch, dem die beiden Parteien nachkommen mussten. Damit der Schiedsspruch auch tatsächlich eingehalten wurde, hinterlegten die Gegner eine Pfandsumme. Wer sich nicht nach dem Kompromiss richtete, bekam sein Geld nicht zurück.
In der Partnerschaft Kompromisse finden
Vernünftige Kompromisse suchen und finden zählt zu den Erfolgsgeheimnissen dauerhafter Beziehungen. Nachgeben und auf eigene Wünsche verzichten macht auf Dauer nicht glücklich. Menschen, die Konflikten lieber aus dem Wege gehen, neigen zum Verzicht und lassen dem Partner den Vortritt. Dass sie dabei immer die Rolle des Verlierers einnehmen, ist ihnen durchaus bewusst, doch die Scheu vor Diskussionen lässt für sie keine andere Reaktion zu. Andererseits möchten manche Personen immer ihren Willen durchsetzen.
Sich in der Mitte treffen
Bei unterschiedlichen Ansichten sollte jeder seine Wünsche offen auf den Tisch legen. Die Lösung des Problems liegt in der goldenen Mitte. Jeder gibt etwas nach und verzichtet auf einen Teil seiner Forderung schon lässt sich ein Kompromiss für beide Parteien finden. Eine Variante wäre, dass einmal der eine Partner seine Wünsche erfüllt bekommt und beim nächstem Mal der andere. Möchte zum Beispiel ein Partner lieber an die See, während der andere die Berge liebt, sollten sich die Urlaubsziele entsprechend abwechseln. Ist einmal ein Kompromiss getroffen, sollte sich allerdings auch jeder daran halten. Versucht einer der beiden Partner, seine Forderungen trotzdem durchzusetzen oder lässt den anderen durch Beleidigtsein sein Unbehagen spüren, leidet nicht nur der Partner sondern auch die Beziehung.