Angstfrei leben

Was ist das Gegenteil von Angst? Eigentlich gibt es keinen wirklich passenen Ausdruck. Da es aber gerade die Angst ist, die Glück unmöglich macht, erhielt der Text der Einfachheit halber die Überschrift: „Angstfrei“.

düsterer Wald, der Angst verbreitetPanikattacken und Angstzustände scheinen ein Phänomen unserer Zeit zu sein. Im Mittelalter, als das Leben tatsächlich noch gefährlich war, haben die Menschen wahrscheinlich weniger darunter gelitten als heute. Zum einen, ist das TV daran schuld. Wir sind ja bei jedem Tornado oder Tsunami hautnah dabei, was unsere Angst vor Unvorhersehbarem schürt. Zum anderen sind wir mit unseren Versicherungen zu verwöhnt sind. Es gibt keinen Rundumschutz, auch wenn uns das die diversen Anbieter gerne einreden wollen. Ein Restrisiko besteht immer. Damit mussten die Menschen in der Vergangenheit leben und so wird es auch in Zukunft sein.

Wenn sich die Gedanken nur noch um eines dieses, aller Wahrscheinlichkeit niemals eintretenden, Ereignisse kreisen, bedarf es dringend Gegenmaßnahmen. Angst kann lähmen, Angst raubt den Atem, Angst kann zu Reaktionen führen, die sonst nie möglich wären. Woher kommt die Angst? Das ist mit Sicherheit von Person zu Person sehr verschieden. Angst ist an und für sich etwas Normales, so lange sie sich in Grenzen hält und so lange tatsächlich ein Anlass zur Angst besteht. Angst hat nämlich auch eine schützende Wirkung. Die Risikobereitschaft wird mit ihr gedrosselt, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Bei vielen Menschen macht sich aber bereits so viel Angst breit, dass ein normales Leben dadurch beeinträchtigt wird. Dann ist es bereits kritisch.

Panikattacken und unbegründete Angstzustände kommen nicht von ungefähr. Irgend einen Grund dafür gibt es immer. Den heraus zu finden, ist die Aufgabe eines Psychiaters. Ich möchte hier nur ein paar Tipps geben, die helfen können, dass sich die Angst nicht gar zu viel Raum verschafft.

Angst ist oft bereits da, obwohl die entsprechende Situation noch gar nicht vorhanden ist. Es wird also etwas befürchtet, das erst in der Zukunft stattfinden wird. Genau das ist das Krankhafte, sich um etwas Sorgen zu machen, das noch nicht spruchreif ist. Es könnte ja sein, dass…………
Wer solche Augenblicke kennt, lebt in diesen Momenten nicht in der Gegenwart, sondern in der Zukunft und dazu kommt noch die Angst vor dieser Zukunft.
Ein Tipp wäre, bewusst in der Gegenwart zu leben, sich zu sagen, dass bis morgen noch lange hin ist und möglichst nicht an morgen zu denken.

Sehr hilfreich ist auch die Frage nach dem, was schlimmstenfalls passieren kann, wie z.B.:

Angst vor Gewittern und Unwettern
In einem schützenden Gebäude kann nichts passieren. Es kann höchstens sein, dass der Blitz ins Haus einschlägt. Dann greift die Versicherung und der Schaden ist reparabel. Es besteht somit keine Todesgefahr.

Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes
Wer arbeitslost wird, dem steht ALG1 zu und später ALG2. Wer sich bemüht wird auch bald wieder einen Job bekommen. Wenn nicht, gibt es HartzIV auf. In unserem Land muss niemand verhungern. Das Leben ist also wiederum nicht in Gefahr.

Angst ist eigentlich nur berechtigt, wenn das Leben auf dem Spiel steht. Genau das ist aber bei den meisten Befürchtungen nicht der Fall. Also, warum Angst haben?

Es ist sehr schwer, bestehende Angst loszulassen. Aber es ist möglich.
Wenn es gar zu schlimm ist, sollte dringend professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, denn jeder Tag mit Angst ist eigentlich ein verlorener Tag.