Energie tanken

Blitze voller EnergieEnergie brauchen wir zum Leben. Unser Körper kann nur auf Hochtouren laufen, wenn er ausreichend geladen ist, vergleichbar mit einer Batterie. In der Schule brachten sie uns bei, dass wir unsere Lebensenergie aus der Nahrung holen. Tatsächlich ist eine ausgewogene Ernährung der Grundstock für unser Wohlbefinden: viel Obst, Gemüse sowie Vollkorn- und Milchprodukte mit ausreichenden Vitaminen und Mineralstoffen. Was gesund ist und was nicht, ist ja eigentlich hinreichend bekannt.

Energie nehmen wir aber nicht nur mit dem Essen zu uns. Sonnenstrahlen saugen wir mit unserer Haut auf. Deshalb empfiehlt sich als Prophylaxe einer gesunden Psyche der täglich Spaziergang von mindestens einer halben Stunde, besser noch länger und in Verbindung mit Bewegung. Auf einem Liegestuhl die Seele baumeln lassen bringt unser Gemüt ebenfalls in Höchstform. Das Wetter darf für den Aufenthalt im Freien kein Hinderungsgrund sein. Es gibt Schirme und entsprechende Kleidung. Herbst- und Winterdepressionen kommen gleich gar nicht auf, wenn dieser Rat beherzigt wird. Unsere Sonne ist immer da, auch wenn sie sich gerade mal nicht von ihrer besten Seite zeigt. Sie ist unser wichtigster Lieferant für Glück und Wohlbefinden.

Nur wer stets darauf bedacht ist, dass er seinem Körper und natürlich auch seinem Geist genügend Energie zukommen lässt, kann erwarten, dass beide gut funktionieren. Wir müssen aber auch Sorge dafür tragen, dass uns die gewonnene Energie nicht so schnell wieder abhanden kommt. Der Alltag mit Job und Familie (wenn vorhanden) fordert eh schon genug. Doch wie schützen wir uns vor unnötigen Energiefressern? Und vor allem, wer labt sich so genüsslich an uns?

Positiver Energieaustausch findet statt, wenn wir zum Beispiel ein gutes Gespräch mit jemandem führen. Es herrscht Gleichgewicht nach dem Motto: „Gebe ich Dir von meiner Energie, gibst Du mir von Deiner.“ Solch ein Wechsel tut uns gut. Wir gehen frisch gestärkt aus so einer Verbindung.

FeuerwerkWas ist aber, wenn ein Gespräch oder eine Begegnung unangenehm ist? Dann geben wir von unserer Energie ab und erhalten nichts zurück. Wir werden ausgesaugt. Es zieht uns runter. Schlimm ist es, wenn einer immer wieder nur von seinen Sorgen und Problemen erzählt. Bitte nicht falsch verstehen. Klar, befreit es, wenn man sich mal ausheulen kann. Jeder braucht Freunde, die zuhören, besonders wenn es im Leben mal nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Manche haben ja wirklich nicht das Glück für sich alleine gepachtet und müssen sich mit viel Ärger herum schlagen. Allerdings sollte man sich ernsthaft Gedanken machen, wenn man sich schon ein halbes Jahr und länger immer wieder das selbe anhören muss. Dann ist es höchste Zeit, zu überlegen, ob der Bekannte tatsächlich eine Änderung seines Lebens beabsichtigt, wenn er gar nichts dafür tut. Manche Menschen bewegen sich nicht von der Stelle, versinken im Selbstmitleid und machen in der Regel ihre Umwelt verantwortlich für ihr Dilemma. Solche Zeitgenossen sind Energievampire. Irgendwie kommt es einem so vor, als wenn sie es genießen, mit ihrem Leid im Mittelpunkt zu stehen. Wie gesagt, das gilt nicht für Leute, die an Lösungsmöglichkeiten ihrer Probleme arbeiten. Sie sollten unsere Unterstützung erhalten. Denn wer weiß, wann wir mal wieder jemanden brauchen.

Stellen wir fest, dass es sich in der Tat um einen Vampir handelt, ist eine Distanz unsererseits dringend notwendig (siehe G wie Grenzen setzen). Klar wird es nicht einfach sein. Aber manchmal sind klärende Worte unumgänglich, schließlich handelt es sich um Selbstschutz. Es geht ja um uns und unser Glück. Aber nicht nur. Wenn wir unsere Sichtweise ändern, wird uns klar, dass wir niemandem einen Gefallen tun, wenn wir ihn immer wieder bemitleiden und in seinem Elend bestätigen. Vielleicht schaffen wir es sogar, wenn wir mal widersprechen oder uns verweigern, dass ein Wandel eintritt, der sonst nie statt gefunden hätte.

Menschen, die uns immer wieder ihre Macht präsentieren müssen, sind ebenfalls Energiefresser. Besonders schwierig wird es, wenn es sich um Familienangehörige handelt. Wir müssen uns klar vor Augen halten, dass niemand das Recht hat, über uns zu bestimmen, vor allem, wenn es sich um die hinterhältigste Art von Machtmissbrauch handelt, um emotionale Erpressung. Leider sind die Übeltäter so schnell nicht zu erkennen. Wer es immer wieder schafft, uns mit Hilfe unseres schlechten Gewissens zu manipulieren, meint es nicht gut mit uns. Treffender ist es, von Egoisten zu sprechen, die ihren Willen durchsetzen wollen. Oftmals handelt es sich um Menschen, die nach außen hin sehr hilflos wirken. Aber genau das ist ihre Taktik, die zum Erfolg führt. Tränen, die nur dazu dienen, eine Wirkung bei einem Mitmenschen zu erzielen, brauchen nicht beachtet zu werden. In so einem Fall ist es besser, sich abzugrenzen, statt sich weich klopfen zu lassen. Alles, was wir tun, ohne dass wir es wirklich wollen, nur den anderen zuliebe, laugt uns aus und verschafft uns niemals eine Befriedigung. Die Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Nur was wir wirklich mit ganzem Herzen tun wollen, für uns oder für andere, ohne Wenn und Aber, macht uns glücklich.