Für all jene, die meinen, das komplette Leben sei planbar, muss jede Unsicherheit und jedes fehlende Detail furchtbar sein. Es wird so lange nach einer Lösung gesucht, bis das Konzept wieder auf vier Beinen steht. Aber wofür? Es kommt eh meistens anders als man denkt. Klar muss man schon hin und wieder planerisch in Richtung Zukunft blicken. Wer wie ein Clochard nur in den Tag hinein lebt, der praktiziert genau das andere Extrem. Die goldene Mitte wäre auch hier der erstrebenswerte Zustand.
Und doch ist und bleibt das Leben ein Mysterium, das ständig Überraschungen bereit hält, positive und leider auch negative. Aber vielleicht ist es ja genau das, was das Leben spannend macht. Betrachten wir unser irdisches Sein als ständiges Abenteuer, wird das Leben gleich mal viel interessanter. Warum gehen Menschen zum Bungee-Jumping oder zum Wildwasser-Rafting? Sehr wahrscheinlich auch deshalb, weil sie den gewissen Adrenalin-Kick brauchen, ihn suchen und dort auch finden.
Betrachten wir doch einfach mal unser Leben als Wildwasserbahn. Das alltägliche Sein sorgt oftmals automatisch bereits für genug Adrenalin. In das reelle Leben integriert, heißt das konkret, man legt sich abends in Bett und wartet voller Spannung darauf, was der folgende Tag wieder für Abenteuer bereit hält. Wer will schon Langeweile? Soll wirklich jeder Tag wie der andere sein? Eher nicht, denn mit der Zeit würde uns das Leben nur noch anöden. Deshalb lieber Mut für Veränderung zeigen. Das Leben ist eben eine Achterbahnfahrt, mal geht es runter, dafür geht es aber auch mal wieder bergauf.
Mut zum Leben
Wer das Leben als Abenteuerland betrachtet, den kann so schnell nichts erschüttern. Wie gut, dass wir nicht wissen, was morgen sein wird. So behält das Dasein seinen ganz speziellen mystischen Zauber. Man stelle sich nur mal vor, alles wäre ins Detail genau geplant. Und das alles würde auch tatsächlich exakt so eintreffen. Das Ziel ist erreicht und was dann? Es sind doch gerade die Umwege, die spontan auftreten und nötig sind, um ein Vorhaben zu realisieren, die intensives Erleben erst möglich machen. Das Abwägen, was ist gut, was ist weniger gut, birgt ganz neue Chancen.
Eine spontane Idee, die urplötzlich ins Gehirn schießt, hat manchmal ungeahnte Folgen und stellt ganz neue Weichen. Unsicherheiten, die sich auftun, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist, sind absolut normal. Nur die ganz Hartgesottenen werden sich keinem Zweifel hingeben. Vielleicht sollte man es ihnen ab und zu gleich tun. Abbrechen und ganz von vorne anfangen, diese Option gibt es ebenfalls, wenn man merkt, dass die Idee doch nicht das Gelbe vom Ei war. Oder einfach zwischendurch mal die Route wechseln. Immer gibt es mehrere Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen. Nehmen wir doch einfach mal die Straßenkarte oder die Bahnverbindungen als beste Beispiele. Der Intercity rast durch, hält nur an großen Bahnhöfen und ruckzuck ist man am Ziel. Der Einsatz, sprich der Fahrpreis ist allerdings auch entsprechend höher. Ganz anders ist das Fahrerlebnis im Regionalzug. Jede kleinste Haltestelle wird genutzt. Es geht nur schleppend vorwärts, Geduld ist gefragt. Für bestimmte Wege muss man zigmal umsteigen. Genauso verschieden kann das Vorwärtskommen im Leben sein, egal welche Bereiche betroffen sind, ob privat oder beruflich. Aber auch dort gibt es immer die Option, die Strecke zu wechseln, mal ganz spontan in eine andere Richtung zu fahren. Das erzeugt Spannung. Das ist Leben. Kommt man dann auch tatsächlich am vorher geplanten Ziel an? Was ist, wenn der Zug mal total ausfällt? Dann soll es vielleicht so sein. Auch im Leben werden zwischendurch Verschnaufpausen gebraucht. Nach etwas gegönnter Ruhe geht es irgendwann mal wieder voran.
Um so unkompliziert denken zu können, muss genug Vertrauen vorhanden sein. Ein Vertrauen, das uns garantiert, dass alles gut wird. Eine kleine Ahnung genügt nicht. Das Vertrauen ins Universum muss wesentlich größer sein. Und zwar so groß, dass es die Angst vor dem Morgen übertrifft. Denn die Angst ist es, die uns starr werden lässt, uns am Handeln hindert. Aber warum ist die Angst manchmal so mächtig, dass sie uns total gefangen hält? Weil wir den X-Faktor nicht akzeptieren können. Weil wir das Leben und somit alle Personen und Dinge gerne so steuern möchten, wie es uns in den Kram passt. Dazu haben wir allerdings keine Macht. Wir sind also somit ohnmächtig. Das klingt jetzt natürlich grausam. Klar haben wir die Fäden in der Hand, aber nur wenn es um unsere eigenen Belange geht. Wir können entscheiden, wenn es uns selber betrifft. Auf alles jenseits unserer Grenzen haben wir keinen oder nur geringen Einfluss. Wenn wir das akzeptiert haben und uns des X-Faktors bewusst sind, lässt es sich wunderbar und glücklich leben.
Also begeben wir uns auf den Weg des Unbekannten. Wir werden uns an das Fremde gewöhnen, so wie wir uns bisher an so viel anderes gewöhnt haben. Betrachten wir unser Leben als unser ganz privates Abenteuer. Für Spannung ist gesorgt, garantiert! Langeweile wird nicht aufkommen und Zeit zum Grübeln bleibt auch keine mehr. Dort, wo Bewegung herscht, besteht zudem auch keine Gefahr des Erstarrens.
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