Es heißt, das Kartenlegen sei im 7. Jahrhundert in China ent- standen. Durch den damals neu erschaffenen Holztafeldruck ließen sich die Karten recht einfach herstellen. In Europa hielt das Kartenlegen jedoch erst im 15. Jahrhundert Einzug. Wahrscheinlich waren es Händler aus Asien, die damals die Karten mitbrachten. Schon bald erreichte das Kartenlegen als Möglichkeit, in die Zukunft zu blicken, einen festen Bestandteil auf den mittelalterlichen Märkten. Die gesellschaftliche Relevanz blieb dem Kartenlegen allerdings bis zum 18. Jahrhundert vorenthalten.
Mit der New-Age-Bewegung interessieren sich mittlerweile wieder viele Menschen für das Kartenlegen. Vielleicht liegt es aber einfach nur an unserer unruhigen Zeit, dass die Menschen unbedingt einen Blick in die Zukunft erhaschen möchten. Das Kartenlegen wird aber auch zur Problemlösung genutzt. Professionelle Kartenleger bieten mit Hilfe der Karten Möglichkeiten, auf brennende Fragen eine Antwort zu finden.
Kartenlegekunst
Die Kartomanie, wie die Kunst des Kartenlegens auch noch genannt wird, eignet sich auf alle Fälle hervorragend, um unerwünschte gegenwärtige Situationen zu erkennen und aufzulösen. Sicherlich gibt es unter den professionellen Kartenlegern auch schwarze Schafe. Trotzdem kann das Kartenlegen als eine Art Lebensberatung betrachtet werden, wenn mit Respekt und Behutsamkeit gezielt auf eventuell vorhandene Probleme eingegangen wird. Ein professioneller Karteleger sollte sich deshalb auch mit Psychologie auskennen und wissen, welche Fragen sich zum Aufdecken von Schwierigkeiten am besten eignen. Die Karten sind dabei die Hilfmittel, die zur Ausführung zur Verfügung steht.
Tarot
Das Tarot ist wohl der bekannteste Kartensatz, der zur Wahrsagezwecken und zur psychologischen Beratung verwendet wird. Ein Deck besteht aus der Großen Arkana mit 22 Karten und der Kleinen Arkana mit 56 Karten, zusammen also 78 Karten. Besonders die Große Arkana bedient sich archetypischer Symbole. Dies sind im Einzelnen: der Narr, der Magier, die Hohepriesterin, die Herrscherin, der Herrscher,der Hierophant, die Liebenden, der Wagen, die Gerechtigkeit, der Eremit, das Rad des Schicksals, die Kraft, der Gehängte, der Tod, die Mäßigkeit, der Teufel, der Turm, der Stern, der Mond, die Sonne, das Gericht und die Welt. Inwischen gibt es zahlreiche verschiedene, zum Teil sehr künstlerisch gestaltete Tarot-Karten-Decks.
Lenormandkarten
Die Französin Marie Anne Lenormand gilt als die Erfinderung der Lenormandkarten. Sie arbeitete damals im 19. Jahrhundert allerdings mit nur 36 Karten. Mittlerweile besteht ein Satz Lenormandkarten aus insgesamt 56 Karten. Die Bebilderungen zeigen verhältnismäßig einfache Symbole wie Blumen, Wolken, Mäuse oder Fische, denen eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wird. Wie im Tarot existieren auch für die Lenormandkarten viele verschiedene Legesysteme.
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